Das Buch und die Strophen des Dzyan

Mystische Grundlage der Geheimlehre

Ein sehr altes Buch im Kerzenlicht.

Übersicht und Index

Es finden sich folgend drei Abschnitte in diesem Artikel:

Gesamtlesedauer: 20 Min.

Das Buch des Dzyan – die mystische Grundlage der Geheimlehre

Auf den Lehren dieses sehr alten und mystischen tibetisch-buddhistischen Buches, basiert der Kern der Geheimlehre. Genauer gesagt stammen aus diesem Buch die Strophen, die in den ersten beiden Bänden der Geheimlehre den beschreibenden Rahmen der kosmischen bzw. anthropologischen Entwicklung bilden. Und mittels verschiedener bestehender religiöser und philosophischer Systeme, sowie mittels Mythologie und Wissenschaft, werden die in den Strophen gegebenen Lehren ausführlich erläutert und untermauert.

Nun wäre die Geheimlehre nicht die Geheimlehre, wenn es sich bei diesem Buch um ein normales Buch handeln würde, trägt doch die Geheimlehre ihren Namen deshalb, weil sie einen Teil einer geheimen ursprünglichen Lehre veröffentlicht und erklärt. Das Buch des Dzyan ist ein sehr altes Buch und Helena Petrovna Blavatsky bezeichnete es bspw. im sogenannten dritten Band der Geheimlehre als ein Buch aus der Reihe der fernöstlichen Bücher des Kui-te, von denen ein Teil öffentlich und ein anderer Teil geheim ist.

Das Buch des Dzyan hat also weder je ein westlicher Gelehrter zu Gesicht bekommen, noch kannte man es damals im 19. Jh., als die Geheimlehre erstmals publiziert wurde. Zudem waren den damaligen Orientalisten (Wissenschaft der Sprach- und Kulturräume des vorderen Orients) auch die Bücher des Kui-te kein Begriff und so überwog die Skepsis, was die Echtheit des Buches bzw. dessen Lehren angeht.

Den Beweis der Existenz der Bücher des Kiu-te erbrachte jedoch der Forscher David Reigle 1983 und in seinem Buch „The Books of Kiu-te, or the Tibetan Buddhist Tantras: A Preliminary Analysis“ berichtet er darüber ausführlich. Im Buch „HPB Leben und Werk der Helena Blavatsky Begründerin der modernen Theosophie“ von Sylvia Cranston kann man darüber folgendes lesen:

Obwohl die oben genannten Informationen bereits am Ende des 19. Jahrhunderts bekannt gemacht wurden, ist die tatsächliche Identität der öffentlichen Bücher von Kiu-te ein Geheimnis geblieben. Weder die Tibeter noch die westlichen Gelehrten kannten Bücher mit diesem Namen. Aber durch eine einfache Rückverfolgung der Referenz die sie gab, konnten sie nun positiv identifiziert werden.
Wie HPB sagte, können sie in der Tat in der Bibliothek eines tibetischen Gelugpa-Kloster gefunden werden, wie auch in denen der anderen Sekten (Kargyudpa, Nyingmapa und Sakyapa), und es sind in der Tat sehr okkulte Werke, die von der gesamten tibetisch-buddhistischen Tradition als Verkörperung die geheimen Lehren Buddhas angesehen werden.

Das 1983 die Bücher des Kui-te identifiziert werden konnten, war auch ein sehr wichtiger Schritt, um die Authentizität des Buch des Dzyan und damit der Geheimlehre wesentlich zu stärken, jedoch konnte die Existenz des Buch des Dzyan bisher noch nicht zweifelsfrei bewiesen werden, wenngleich David Reigle in seiner bis dato letzten Veröffentlichung zu diesem Thema 2013, die den bisherigen Stand seiner Forschungen aufzeigt, sagt:

Ich habe signifikante Indizien für die Echtheit des Buches Dzyan ausfindig gemacht. (Qelle: The Book of Dzyan: The Current State of the Evidence, Brahmavidyā: The Adyar Library Bulletin, vol. 77, 2013)

Nähere Informationen zu diesen seinen Forschungen finden sich auch im Buch „Blavatsky's Secret Books: Twenty Years’ Research“ von David Reigle. Der Orientalist G.R.S. Mead, der sich über 20 Jahre mit den Studium fernöstlicher Texte befasste, äußerte sich wie folgt zu den Strophen des Dzyan:

Die Strophen [des Dzyan in der Geheimlehre] legen ein Kosmogenesis und Menschwerdung dar, die in ihrem Schwung und Detail weit hinter jedem vorhandenen Aufzeichnungen über die Dinge aus der Vergangenheit stehen. Sie können nicht als das clevere Zusammensetzung getrennte archaischen Fragmente erklärt werden, die in den heiligen Büchern der klassischen Autoren bewahrt werden, denn sie haben eine eigene Individualität und doch tragen sie den Stempel des Altertums und das Siegel einer Prägnanz, die man in der westlichen Welt für längst ausgestorben hält. Zudem, sind sie in einer Atmosphäre kommentiert die ganz offenbar von fernöstlichen Zungen übersetzt wurde und das in einen allgemeinen Eindruck von Echtheit, die einem Gelehrten sehr beeindrucken. (Quelle: HPB Leben und Werk der Helena Blavatsky Begründerin der modernen Theosophie)

Es gibt auch noch zahlreiche andere Hinweise dafür, dass diese Strophen des Dzyan nicht einfach von H.P. Blavatsky aus anderen Werken zusammen kompiliert wurde, wie es ab und an immer noch zu vernehmen ist. Und der Vorwurf, sie hätte sich das alles ausgedacht, ist für einen Kenner dieser Literatur unglaubwürdig.

Nicht zuletzt ist das enorme originäre und zu damaliger Zeit im Westen sensationelle esoterische Wissen, welches in der Geheimlehre gefunden werden kann, Beweis genug für die Herkunft dieses Wissens. Für Theosophen besteht kein Zweifel, zumal die Bücher des Kiu-te seit längerem identifiziert sind, dass die Geheimlehre im Kern auf einer Buchreihe basiert, die von der gesamten tibetisch-buddhistischen Tradition als Verkörperung von Teilen der geheimen Lehren Buddhas angesehen werden.

Strophen des Dzyan: Kosmische Evolution

Auch die unten stehenden einleitenden Anmerkungen, was in den jeweiligen Strophen behandelt wird, stammen aus der Geheimlehre, wie auch die zu einem leichteren Verständnis teilweise darin angeführten Fußnoten, die hier in Klammern gesetzt wurden. Blavatsky erklärt in der Geheimlehre alles mehr oder weniger genau. Man darf sich demnach nicht wundern, hier ohne Vorkenntnisse nur wenig zu verstehen.

Strophe I

Strophe 1, der symbolisch dargestellte, weil unmöglich zu beschreibende absolute Zustand des „Einen Alls“ während einer großen passiven Phase, zugleich die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft: 1. Die ewige Mutter (Raum) gehüllt in ihre immer unsichtbaren Gewande, hatte wieder einmal während sieben Ewigkeiten geschlummert. 2. Es gab keine Zeit, denn sie lag schlafend in dem unendlichen Schoß der Dauer. 3. Das Universalgemüt war nicht vorhanden, denn es gab keine Ah-hi (himmlische Wesen), es zu enthalten (und es daher offenbar werden zu lassen). 4. Die sieben Wege zur Seligkeit (Nirvana) existierten nicht. Die großen Ursachen des Leidens (die Hauptursachen des Daseins – Wirkungen, die durch eine Verkettungen erzeugter Ursachen herbeigeführt sind) waren nicht vorhanden, denn es war niemand da, sie hervorzubringen oder in sie verstrickt zu werden. 5. Dunkelheit allein erfüllte das unendliche All, denn Vater, Mutter und Sohn waren wieder einmal Eins, und der Sohn war noch nicht erwacht für das neue Rad (Gesamtdauer eines Daseinszyklus) und seine Wanderung auf demselben. 6. Die sieben erhabenen Beherrscher und die sieben Wahrheiten hatten aufgehört zu sein, und das Weltall, der Sohn der Notwendigkeit, war in Paranishpanna (absolute Vollendung, Paranirvana) untergetaucht, um wieder ausgeatmet zu werden, von dem was ist und dennoch nicht ist. Nichts war. 7. Die Ursachen des Daseins waren beseitigt; Das Sichtbare, welches war, und das Unsichtbare, welches ist, ruhten im ewigen Nicht-Sein – dem Einen Sein. 8. Allein, erstreckte sich die eine Form des Seins unbegrenzt, unendlich, unverursacht, im traumlosen Schlafe; und das Leben pulsierte unbewusst im Weltenraume, durch jene Allgegenwart, welche nur dem geöffneten (inneren oder geistigen) Auge des Dangma (geläuterte Seele) wahrnehmbar ist. 9. Aber wo war der Dangma, als der Âlaya des Weltalls (Seele) in Paramartha (absolutes Sein) war und das große Rad Anupâdaka (elternlos) war?

Strophe II

Strophe 2, ein dem (westlichen Gemüt) gerade beschriebenen Zustand nahezu identischer Zustand, wobei es den intuitiven oder höheren Fähigkeiten des Lesers überlassen bleibt, die volle Bedeutung dessen zu erfassen:

1. … Wo waren die Bauleute, die leuchtenden Söhne des aufdämmernden Manvantara? … In dem unbekannten Dunkel in ihrem Ah-hi Paranishpanna. Die Hervorbringer der Form (Rûpa) aus der Nicht-Form (Arûpa), – der Wurzel der Welt – die Devamatri („Mutter der Götter“) und Svabhavat ruhten in der Wonne des Nichtseins. 2. … Wo war die Stille? Wo die Ohren, sie wahrzunehmen? Nein, da war weder Stille noch Laut: nichts als ununterbrochener ewiger Atem (Bewegung), der sich selbst nicht kennt. 3. Die Stunde hatte noch nicht geschlagen; der Strahl war noch nicht in den Keim geblitzt, der Matripadma (Mutter-Lotus) war noch nicht geschwollen. 4. Sein Herz hatte sich dem Einen Strahle noch nicht eröffnet, um denselben als Dreiheit in die Vierheit, in den Schoß der Maya, fallen zu lassen. 5. Die Sieben (Söhne) waren noch nicht vom Lichtgewebe geboren. Das Dunkel allein war Vater-Mutter, Svabhâvat; und Svabhâvat war im Dunkel. 6. Diese Zwei sind der Keim, und der Keim ist Einer. Das Weltall war noch im Gottesgedanken und im göttlichen Busen verborgen.

Strophe III

Strophe 3 beschreibt das Wiedererwachen des Weltalls aus Pralaya und das Auftauchen der Monaden (Sonnensysteme wie Atome) sowie das früheste Stadium der Bildung der Welten.

1. … Die letzte Schwingung der siebenten Ewigkeit durchdringt die Unendlichkeit. Die Mutter schwillt und breitet sich aus von innen nach außen, wie die Knospe des Lotus. 2. Die Schwingung breitet sich aus, sie berührt (gleichzeitig) mit ihrem raschen Flügel das ganze Weltall und den Keim, der in der Dunkelheit wohnt, der Dunkelheit, die über den schlummernden Wassern des Lebens atmet (sich bewegt) … 3. Die Dunkelheit strahlt das Licht aus und das Licht sendet einen einzelnen Strahl in die Wasser, in die mütterliche Tiefe. Der Strahl durchdringt das jungfräuliche Ei, der Strahl macht das ewige Ei erzittern und den nicht ewigen (periodischen) Keim hervorbringen, der sich zum Weltenei verdichtet. 4. Die Drei (das Dreieck) fallen in die Vier (Vierheit). Die strahlende Wesenheit wird Sieben nach innen, Sieben nach außen. Das leuchtende Ei (Hyranyagarbha), das in sich selbst Drei ist, gerinnt und verbreitet sich in milchweißen Flocken durch die Tiefen der Mutter, der Wurzel, welche in die Tiefen des Ozeans des Lebens hineinwächst.

5. Die Wurzel bleibt, das Licht bleibt, die Flocken bleiben, und doch ist Oeaohoo Eins. 6. Die Wurzel des Lebens war in jedem Tropfen des Ozeans der Unsterblichkeit (Amrita) enthalten, und der Ozean war strahlendes Licht, welches Feuer, Wärme und Bewegung war. Das Dunkel verschwand und ward nicht mehr; es verschwand in seinem eigenen Wesen, dem Körper von Feuer und Wasser, von Vater und Mutter. 7. Siehe, o Lanoo (Schüler der praktischen Esoterik)! das strahlende Kind der beiden, die unvergleichliche Fülle der Herrlichkeit: der helle Raum, welcher der Sohn des dunklen Raumes ist, der sich aus den Tiefen der großen dunklen Gewässer erhebt. Es ist Oeaohoo der Jüngere, der * * * (Kommentar: „Den du jetzt kennst als Kwan-Shai-Yin“). Er scheint fortan wie die Sonne; er ist der feurige Drache der Weisheit. Eka (eins) ist Chatur (vier) und Chatur nimmt Tri (drei) an sich und die Vereinigung bildet Sapta (sieben), in dem die Sieben sind, welche Tridasha (die 330 Mio. Götter und Göttinnen im indischen Pantheon), die Heerscharen und Legionen werden. Siehe wie er den Schleier hebt und ihn von Osten nach Westen entfaltet. Er verbirgt das Obere und lässt das Untere als die große Illusion sichtbar sein. Er bezeichnet den Strahlenden (Sternen) ihre Plätze und macht aus dem Oberen (Raum) ein uferloses Meer von Feuer und aus dem Einen Geoffenbarten (Element) die großen Gewässer.

8. Wo war der Keim, und wo war jetzt die Finsternis? Wo ist der Geist in der Flamme, welcher in deiner Lampe brennt, o Lanoo! Der Keim ist Tat (Es), und Tat ist das Licht, der weiße strahlende Sohn des dunklen verborgenen Vaters. 9. Licht ist kalte Flamme, und Flamme ist Feuer, und Feuer bewirkt Hitze, welche das Wasser gibt – das Wasser des Lebens in der großen Mutter (Chaos). 10. Vater-Mutter spinnen ein Gewebe, dessen oberes Ende am Geiste – dem Lichte der einen Finsternis – befestigt ist, und dessen unteres am schattenhaften Ende, der Materie. Und dieses Gewebe ist das Universum, gesponnen aus den zwei Substanzen, in einer verbunden, welche Svabhâvat ist. 11. Es (das Gewebe) breitet sich aus, wenn der Atem des Feuers (Vater) auf ihm haftet; es zieht sich zusammen, wenn der Atem der Mutter (Wurzel des Stoffes) es berührt. Dann trennen sich die Söhne (Die Elemente und entsprechenden Kräfte) und zerteilen sich, um an Ende des großen Tages in den Schoß der Mutter zurückzukehren und wieder Eins mit ihr zu werden. Wenn es (das Gewebe) sich abkühlt, wird es strahlend. Die Söhne breiten sich aus und ziehen sich zusammen durch ihr eigenes Wesen und Herz; sie umarmen die Unendlichkeit. 12. Dann sendet Svabhâvat Fohat, um die Atome zu härten. Jedes (der Atome) ist ein Teil des Gewebes (des Weltalls). Indem es den „selbstexistierenden Herrn“ (ursprüngliche Licht) wie ein Spiegel reflektiert, wird jedes der Reihe nach zu einer Welt (die Lichter des ganzen Weltalls könnten an einer Flamme entzündet werden, ohne diese zu verringern).

Strophe IV

Strophe 4 zeigt die Differenzierung des „Keimes“ des Weltalls in die siebenfache Hierarchie bewusster göttlicher Kräfte, die Bildner, Gestalter und Schöpfer des ganzen „Universums“, d. h. die beseelenden, ordnenden, lenkenden, intelligenten Wesenheiten des Kosmos und deren „Naturgesetze“:

1. … Höret, ihr Söhne der Erde, auf eure Lehrer – die Söhne des Feuers. Lernet, dass es weder Erstes noch Letztes gibt; denn alles ist eine einzige Zahl, die aus der Nicht-Zahl hervorgegangen ist. 2. Höret, was wir, die Abkömmlinge der ursprünglichen Siebenheit, die wir aus der Urflamme geboren sind, von unsern Vätern gelernt haben... 3. Aus dem Glanze des Lichtes, das aus dem ewig Dunklen strahlte, entsprangen im Raume die wiedererwachten Energien (Dhyân-Chohans); die Eine aus dem Ei, die Sechs und die Fünf. Dann die Drei, die Eine, die Vier, die Eine, die Fünf, die zweimal Sieben – die Gesamtsumme. Und diese sind: die Essenzen, die Flammen, die Elemente, die Baumeister, die Zahlen, das Arûpa (das formlose), das Rûpa (das mit Körpern versehene) und die Kraft oder der Gottmensch – die Gesamtsumme. Und vom Gottmenschen emanierten die Formen, die Funken, die heiligen Tiere und die Botschafter der heiligen Väter (Pitris) im inneren der heiligen Vier.

4. Dies war die Heerschar der Stimme, der göttlichen Mutter der Sieben. Die Funken der Sieben sind untergeben und dienend dem Ersten, dem Zweiten, dem Dritten, dem Vierten, dem Fünften, dem Sechsten und dem Siebenten der Sieben. Diese (Funken) werden die Sphären, Dreiecke, Würfel, Linien und Bildner genannt; denn so steht das ewige Nidana – der Oi-Ha-Hou (Umstellung von Oeaohoo, der kreisende Wirbelsturm, hier die unaufhörliche Kraft, die den Kosmos in Bewegung versetzt). 5. Der Oi-Ha-Hou, welcher die Dunkelheit ist, das Grenzenlose, oder die Nicht-Zahl, Âdi-Nidâna Svabhâvat, der ◯ (x, unbekannte Größe): I. Âdi-Sanat, die Zahl, denn er ist Eins. II. Die Stimme des Wortes Svabhâvat, die Zahlen, denn er ist Eins und Neun (was 10 macht, die vollkommene Zahl) III. Das „formlose Quadrat“ (Arûpa) Und diese Drei, eingeschlossen in dem ◯ (grenzenlosen Kreis), sind die heiligen Vier; und die Zehn sind das Arûpa (subjektive, formlose) Universum. Dann kommen die Söhne, die sieben Streiter, der Eine, der Achte, welcher weggelassen ist, und sein Atem, welcher der Lichterzeuger (Bhâskara) ist. 6. … Dann die zweite Sieben, welche die Lipika sind, hervorgebracht durch die Drei (Wort, Stimme, Geist). Der ausgestoßene Sohn ist Einer. Die „Sonnensöhne“ sind unzählbar.

Strophe V

Strophe 5 beschreibt den Vorgang der Weltenformung, ein „Nebel“, der nach verschiedenen Umformungen ein „Sonnenuniversum“, eine Planetenkette oder einzelne Planten bilden kann, je nach dem.

1. Die ursprünglichen Sieben, die ersten sieben Atemzüge des Drachens der Weisheit, erzeugen ihrerseits durch ihre heiligen kreisenden Atemzüge den feurigen Wirbelwind. 2. Diese machen ihn zum Boten ihres Willens. Der Dzyu wird Fohat: der schnelle Sohn der göttlichen Söhne, dessen Söhne die Lipika sind, erfüllt in Kreisbewegung seine Sendung. Fohat ist das Pferd, und der Gedanke ist der Reiter. Er geht wie der Blitz durch die feurigen Wolken (kosmische Nebel); er nimmt drei und fünf und sieben Schritte durch die sieben oberen und die sieben unteren Regionen (die zukünftige Welt). Er erhebt seine Stimme; er ruft die unzähligen Funken (Atome) zusammen und vereinigt sie. 3. Er ist ihr führender Geist und Leiter. Wenn er sein Werk beginnt, so trennt er die Funken des unteren Reiches (die mineralischen Atome), welche freudezitternd in ihren strahlenden Wohnungen (gasartigen Wolken) schweben, und bildet aus diesen die Keime der Räder. Er stellt sie in die sechs Richtungen des Raumes, und eines in die Mitte, das Hauptrad.

4. Fohat zieht Spirallinien, um das Sechste mit dem Siebten – der Krone – zu vereinigen. Eine Heerschar der Söhne des Lichtes steht in jedem Winkel, und die Lipika in dem mittleren Rad. Sie sagen „Dies ist gut.“ Die erste göttliche Welt ist fertig, die erste, die zweite. Dann reflektiert sich das „göttliche Arûpa“ in Châyâ Loka, dem ersten Gewande von Anupâdaka. 5. Fohat macht fünf Schritte (nach dem er bereits die ersten drei gemacht hat) und bildet ein beflügeltes Rad in jedem Winkel des Vierecks für die vier Heiligen … und ihre Scharen (wörtlich Armeen). 6. Die Lipika umschreiben die Triangel, den Ersten (vertikale Linie oder Ziffer I), den Würfel, den Zweiten, und das Pentagon innerhalb des Eies (Kreises). Es ist der Ring, welcher „Überschreite mich nicht“ genannt wird für jene, welche ab- und aufsteigen; welche während des Kalpa dem großen Tage „Sei mit uns“ entgegenschreiten … So wurden das Rûpa und das Arûpa gebildet (die formlose Welt und die Welt der Formen): aus einem Lichte sieben Lichter; von jedem der sieben, siebenmal sieben Lichter. Die Räder hüten den Ring...

Strophe VI

Strophe 6 deutet den Vorgang der Formung einer Welt an und verfolgt diese bis zur vierten Periode ihres Daseins weiter.

1. Durch die Kraft der Mutter der Gnade und Erkenntnis, Kwan-Yin, der „Dreiheit“ von Kwan-Shai-Yin, welche in Kwan-Yin-Tien wohnt, Fohat, der Atem ihrer Abkommenschaft, der Sohn der Söhne, welcher aus dem unteren Abgrunde (Chaos) die illusive Form von Sien-Tschan (unserm Weltall) und die sieben Elemente hervorgerufen hat: 2. Der Schnelle und Strahlende bringt die sieben Layazentren hervor, welche unüberwindlich sind bis zum großen Tage „Sei mit uns“; er stellt das Universum auf diese ewigen Grundsteine, und umgiebt Sien-Tchan mit den elementaren Keimen.

3. Von den Sieben (Elementen) ist zuerst eines offenbar und sechs verborgen; dann zwei offenbar und fünf verborgen; drei offenbar und vier verborgen; vier kommen hervor und drei gehen; vier und ein Tsan (Bruchteil) offenbar und zwei und ein halbes verborgen; sechs werden offenbar und eines beseitigt. Schließlich drehen sich sieben kleine Räder, wovon das eine das andere gebiert. 4. Er baut sie als Abbilder älterer Räder (Welten), und befestigt sie auf unvergänglichen Mittelpunkten. Wie werden sie von Fohat erbaut? Er sammelt den feurigen Staub, er macht Kugeln von Feuer, läuft durch und um dieselben herum, und versieht sie mit Leben; dann setzt er sie in Bewegung, diese in dieser und jene in jener Richtung. Sie sind kalt, er macht sie heiß. Sie sind trocken, er macht sie feucht. Sie leuchten, er fächelt und kühlt sie ab. So arbeitet Fohat von einer Dämmerung zur anderen durch sieben Ewigkeiten (nach brâhminischen Berechnungen eine Periode von 311,04 Billionen Jahren).

5. In der vierten (Runde oder Revolution des Lebens und Seins rund um die sieben kleineren Räder) wird den Söhnen befohlen, ihre Ebenbilder zu schaffen. Ein Drittel weigert sich – zwei (Drittteile) gehorchen. Der Fluch ist ausgesprochen; sie werden in der vierten (Menschheit) geboren werden. Sie werden leiden und Leiden verursachen. Dies ist der erste Kampf. 6. Die älteren Räder drehten sich hinab und hinauf.... Der Mutter-Laich erfüllte das Ganze (den ganzen Kosmos, der Leser wird daran erinnert, dass in den Strophen Kosmos oft bloß unser eigenes Sonnensystem bedeutet, und nicht das unendliche Weltall). Es fanden Kämpfe statt zwischen den Schöpfern und den Zerstörern, und Kämpfe um den Raum; der Same erschien und erschien beständig von neuen (dies ist rein astronomisch). 7. Mache deine Berechnungen, Lanoo, wenn du das wahre Alter deines kleinen Rades (Kette) erfahren willst. Die vierte Speiche desselben ist unsere Mutter (Erde). Erlange die vierte Frucht auf dem vierten Wege der Erkenntnis, die zum Nirvana führt; dann wirst du verstehen, denn du wirst sehen.

Strophe VII

Strophe 7 beschreibt das Herabsteigen des Lebens bis zum Erscheinen des Menschen.

1. Siehe den Anfang des fühlenden, formlosen Lebens. Zuerst das Göttliche (Vehikel), das eine von dem Muttergeiste; (Âtman) dann das Geistige (Âtma-Buddhi, Geist-Seele, dies bezieht sich auf die kosmischen Prinzipien), (wiederum) die drei von dem Einen, die vier von dem Einen und die Fünf von welchen die Drei, die Fünf und die Sieben. Diese sind die dreifachen und die vierfachen abwärts steigenden; die aus der Seele geborenen Söhne (Avalokiteshvara) des ersten Herren, die leuchtenden Sieben (Baumeister, die sieben schöpferischen Rishis, die jetzt mit dem Sternbild des großen Bären in Verbindung gebracht werden). Sie sind es, welche da sind: Du, Ich, Er, O Lanoo! Sie wachen über Dich und deine Mutter Bhumi (Erde). 2. Der eine Strahl vervielfältigt die kleineren Strahlen. Das Leben ist eher da als die Form, und das Leben überdauert das letzte Atom (der Form, des äußeren Körpers). Durch die unzähligen Strahlen zieht sich der Lebensstrahl, der Eine, wie ein Faden durch viele Juwelen (Perlen). 3. Wenn die Eins zur Zwei wird, dann erscheint die Dreiheit, und die Drei sind (verbunden zur) Eins; und dies ist unser Faden, o Lanoo, das Herz der Menschenpflanze, Saptaparna genannt.

4. Die Wurzel ist es, welche nie stirbt, die dreizüngige Flamme der vier Dochte. Die Dochte sind die Funken, welche aus der dreizüngigen Flamme (ihrer oberen Dreiheit), welche den Sieben entspringt, ihre Flamme erhalten, die Strahlen und Funken von einem Monde, welche sich in den fliehenden Wellen aller Flüsse der Erde widerspiegeln. 5. Der Funke hängt von der Flamme an dem feinsten Faden von Fohat herab. Er durchwandert die sieben Welten der Maya. Er hält in der ersten (im ersten Reiche) an und ist ein Metall und ein Stein; er wandert in die zweite (im zweiten Reiche) und siehe – er ist eine Pflanze; die Pflanze wirbelt durch sieben Veränderungen und wird ein geweihtes Tier (der erste Schatten des körperlichen Menschen). Von den vereinigten Eigenschaften dieser wird Manu (Mensch), der Denker gebildet. Wer vollendet ihn? – Die sieben Leben und das eine Leben. Wer bildet ihn? – Der fünfache Lha. Und wer vollendet den schließlichen Körper? – Fisch, Sünde und Soma (Mond)... 6. Von den Erstgeborenen (ursprünglichen oder ersten Menschen) an wird der Faden zwischen dem schweigenden Wächter und seinem Schatten mit jedem Wechsel (Reinkarnation) stärker und leuchtender. Das Licht der Morgensonne hat sich verwandelt in Mittagsherrlichkeit.... 7. „Dies ist dein gegenwärtiges Rad,“ sagte die Flamme zum Funken. „Du bist mein eigenes Selbst, mein Ebenbild und mein Schatten. Ich habe mich in dich gekleidet und du bist mein Vahan (Vehikel) bis zum Tage „Sei mit uns“, wo du wieder Ich und Andere werden wirst, Du selbst und Ich.“ Dann steigen die Bauleute, welche ihr erstes Gewand wieder angezogen haben, zur strahlenden Erde nieder und herrschen über Menschen – welche sie selbst sind....

Strophen des Dzyan: Menschliche Evolution

Die Strophen des zweiten Bandes beziehen sich auf die vierte Erdrunde, dabei wurde von H. P. B. erwähnt, dass viele verbindende Strophen zwischen Kosmogenesis und Anthropogenesis nicht gegeben wurden.

Strophe I

1. Der Lha, welcher die Vierte dreht, ist ein Diener des (der) Lha(s) der Sieben (Planetengeister), welche kreisen, ihre Wagen lenkend um ihren Herrn, das Eine Auge unserer Welt (Sonne). Sein Atem gab Leben den Sieben (Planeten). Er gab Leben der Ersten. „Sie sind alle Drachen der Weisheit“, fügt der Kommentar hinzu. 2. Die Erde sprach: „Herr des strahlenden Angesichts (Sonne), mein Haus ist leer.... Sende deine Söhne, dieses Rad (Erde) zu bevölkern. Du sandtest deine sieben Söhne dem Herrn der Weisheit (Merkur). Er sieht dich siebenmal näher bei sich, siebenmal mehr fühlt er dich. Du hast deinen Dienern, den kleinen Ringen verboten, dein Licht und deine Wärme aufzufangen, deine große Güte auf ihrem Wege aufzuhalten. Sende dieselbe jetzt deiner Dienerin.“ 3. Da sprach der Herr des strahlenden Angesichts: „Ich werde dir ein Feuer senden, wenn dein Werk begonnen ist. Erhebe deine Stimme zu anderen Lokas; wende dich an deinen Vater, den Herrn des Lotus (Mond), um seine Söhne.... Dein Volk soll unter der Herrschaft der Väter sein. Deine Menschen werden Sterbliche sein. Die Menschen des Herrn der Weisheit (Merkur), nicht die Söhne des Soma (Mondes), sind unsterblich. Lass ab von deinen Klagen. Deine sieben Häute sind noch auf Dir... Du bist nicht bereit. Deine Menschen sind nicht bereit.“ 4. Nach großen Wehen warf sie (die Erde) ihre alten ab und zog ihre neuen Sieben Häute an, und stand da in ihrer ersten.

Strophe II

5. Das Rad wirbelte durch dreißig Karors weiter (drei occulte Zeitalter oder 300 Mio. Jahre). Es erbaute Rupas (Formen); weiche Gesteine, welche erhärteten (Minerale), harte Pflanzen, welche weich wurden (Vegetation). Sichtbares aus Unsichtbaren, Insekten und kleine Lebewesen. Sie schüttelte sie von ihrem Rücken, so oft sie die Mutter überfluteten.... Nach dreißig Karors drehte sie sich um. Sie lag auf ihrem Rücken; auf ihrer Seite.... Sie wollte keine Söhne des Himmels rufen, sie wollte keine Söhne der Weisheit verlangen. Sie schuf aus ihrem eigenen Schoße. Sie brachte Wassermenschen hervor, schrecklich und böse. 6. Die Wassermenschen, schrecklich und böse, schuf sie selbst aus den Überbleibseln von anderen (aus den mineralischen, pflanzlichen und tierischen Überbleibseln). Aus dem Abfalle und Schleim ihrer Ersten, Zweiten und Dritten (Runde) bildete sie dieselben. Die Dyhâni kamen und sahen... die Dyhâni aus dem hellen Vater-Mutter, aus den weißen (solar-lunaren) Regionen kamen sie, aus den Wohnungen der Unsterblichen Sterblichen. 7. Sie fanden keinen Gefallen. „Unser Fleisch ist nicht da (sagten sie). Keine geeigneten Rupas für unsere Brüder von der Fünften. Keine Wohnungen für die Leben (die Monaden der „Darstellungen“ von Menschen aus der dritten Runde, die ungeheuren affenartigen Formen). Reine Wasser nicht trübe, müssen sie trinken. Lasst uns sie (die Wasser) auftrocknen.“

8. Die Flammen kamen. Die Feuer mit den Funken; die Nachtfeuer und die Tagfeuer. Sie trockneten auf die trüben dunklen Gewässer. Mit ihrer Hitze zerstörten sie dieselben. Die Lhas von oben und die Lhamayin (auch Geister) von unten kamen. Sie erschlugen die Formen, welche zwei- und viergesichtig waren. Sie bekämpften Bockmenschen, und die hundsköpfigen Menschen, und die Menschen mit Fischkörpern. 9. Mutter-Wasser, die große See, weinte. Sie erhob sich, sie verschwand in dem Monde, welcher sie erhoben hatte, welcher sie geboren hatte. 10. Als sie (die Rupas) zerstört waren, verblieb Mutter Erde bloß. Sie verlangte getrocknet zu werden.

Strophe III

11. Der Herr der Herren kam. Von ihren Körper trennte er die Wasser, und dies war der Himmel oben, der erste Himmel (die Atmosphäre, oder die Luft, das Firmament). 12. Die großen Chohans riefen zu den Herren des Mondes, der luftigen Körper: „Bringet hervor Menschen (wurde ihnen gesagt), Menschen von eurer Natur. Gebet ihnen (den Monaden, Jivas) ihre Formen im Innern. Sie (Mutter Erde oder Natur) werden Hüllen aufbauen außen (zu äußeren Körpern). Männlich-weiblich werden sie sein. Herren der Flamme auch....“ 13. Sie (die Mondgötter) gingen ein jeder in sein zugewiesenes Land; Sieben von ihnen, ein jeder an seine Stelle. Die Herren der Flamme blieben zurück. Sie wollten nicht gehen, sie wollten nicht schaffen.

Strophe IV

14. Die Sieben Scharen, die aus dem Willen (oder der Seele) geborenen Herren, angetrieben von dem Geiste des Lebengebens (Fohat), trennten ab Menschen von sich selbst, ein jeder in seiner eigenen Zone. 15. Siebenmal sieben Schatten (Chhâyâs) von zukünftigen Menschen (oder Amânasas) wurden (derart) geboren, ein jeder von seiner Farbe (Hautfarbe) und Art. Ein jeder (auch) untergeordnet seinem Vater (Schöpfer). Die Väter, die knochenlosen, konnten nicht Leben geben den Wesen mit Knochen. Ihre Nachkommenschaft waren Bhûta (Phantome), ohne Form und ohne Gemüt. Deshalb werden sie die Chhâyâ-Menschheit genannt. 16. Wie werden die (wirklichen) Manushya geboren? Die Manus mit Gemütern, wie werden sie gemacht? Die Väter riefen zu ihrer Hilfe ihr eigenes Feuer (elektrisches Feuer), welches das Feuer ist, das in der Erde brennt. Der Geist der Erde rief zu seiner Hilfe das Sonnenfeuer (der Geist in der Sonne). Diese Drei (die Pitris und die zwei Feuer) brachten durch ihre vereinten Anstrengungen ein gutes Rûpa hervor. Es (die Form) konnte stehen, gehen, laufen, liegen oder fliegen. Aber es war noch immer nur ein Chhâyâ, ein Schatten ohne Verstand.

17. Der Atem (die menschliche Monade) brauchte eine Form, die Väter gaben sie. Der Atem brauchte einen groben Körper; die Erde formte ihn. Der Atem brauchte den Geist des Lebens; die Sonnenlhas hauchten ihn in seine Form. Der Atem brauchte einen Spiegel seines Körpers (einen astralen Schatten); „Wir geben ihm unseren eigenen!“ – sagten die Dhyanis. Der Atem brauchte einen Träger der Begierden (Kama Rupa); „Er hat ihn!“ – sagte der Ableiter der Wasser (das Feuer der Leidenschaft und des tierischen Instinkts). Aber der Atem braucht ein Gemüt, um das Weltall zu umfassen; „Wir können dies nicht geben!“ sagten die Väter, „Ich hatte es nie!“ – sagte der Geist der Erde. „Die Form würde verzehrt, würde ich ihm meines geben!“ – sagte das Große Feuer (das Sonnenfeuer)... Der (werdende) Mensch blieb ein leeres sinnloses Bhûta.... So haben die Knochenlosen Leben gegeben jenen, welche (später) Menschen mit Knochen wurden in der Dritten (Menschheit).

Strophe V

18. Die Ersten (Menschheit) waren die Söhne von Yoga. Ihre Söhne, die Kinder des Gelben Vaters [Sonne] und der Weißen Mutter [Mond]. 19. Die zweite Menschheit war die Hervorbringung von Knospung und Ausdehnung, die Ungeschlechtige (Form) von dem Geschlechtslosen (Schatten, nur die Idee und der Geist des Satzes ist hier gegeben, da eine wörtliche Übersetzung dem Leser nur sehr wenig sagen würde). So ward, o Lanoo, die Zweite Menschheit hervorgebracht. 20. Ihre Väter waren die Selbstgeborenen. Die Selbstgeborenen, die Chhâyâ aus den strahlenden Körpern der Herren, der Väter, der Söhne des Zwielichts. 21. Als die Menschheit alt wurde, mischten sich die alten Wasser mit den frischen Wassern. Als ihre Tropfen trübe würden, vergingen sie und verschwanden in dem neuen Strome, in dem heißen Lebensstrome. Das Äußere der Ersten wurde das Innere der Zweiten. Der alte Flügel wurde der neue Schatten, und der Schatten des Flügels.

Strophe VI

22. Dann entwickelte die Zweite die Eigeborene, die Dritte (Menschheit). Der Schweiß wuchs, seine Tropfen wuchsen, und die Tropfen wurden hart und rund. Die Sonne erwärmte ihn; der Mond kühlte und gestaltete ihn; der Wind ernährte ihn bis zu seiner Reife. Der Weiße Schwan vom Sternengewölbe (Mond) überschattete den großen Tropfen. Das Ei der zukünftigen Menschheit, der Menschenschwan der späteren Dritten, zuerst mannweiblich, dann Mann und Weib. 23. Die Selbstgeborenen waren die Chhâyâs, die Schatten aus den Körpern der Söhne des Zwielichts. Weder Wasser noch Feuer konnte sie zerstören. Ihre Söhne wurden (so zerstört).

Strophe VII

24. Die Söhne der Weisheit, die Söhne der Nacht (hervorgegangen aus Brahmâs Körper als dieser Nacht wurde), bereit zur Wiedergeburt, kamen herab. Sie sahen die (intellektuell) schlechten Formen der Ersten Dritten (noch unverständigen Menschheit): „Wir können wählen,“ sagten die Herren, „wir haben Weisheit.“ Einige traten in die Chhâyâs ein. Einige entsendeten einen Funken. Einige warteten bis zur Vierten (Menschheit). Aus ihrem eigen Rûpa füllten (verstärkten) sie den Kâma (den Träger der Begierde). Jene, welche eintraten, wurden Arhats. Jene, welche nur einen Funken erhielten, blieben bar der (höheren) Erkenntnis; der Funken leuchtete schwach. Die Dritten blieben gemütlos. Ihre Jivas (Monaden) waren nicht bereit. Diese wurden beiseite gesetzt unter den Sieben (ursprünglichen Menschenarten). Sie wurden schwachköpfig. Die Dritten waren bereit. „In Ihnen werden wir wohnen,“ sprachen die Herren der Flamme und der dunklen Weisheit.

25. Wie handelten die Manasa, die Söhne der Weisheit? Sie verwarfen die Selbstgeborenen (die Knochenlosen). Sie sind nicht bereit. Sie verschmähten die (ersten) Schweißgeborenen. Sie sind nicht ganz bereit. Sie wollten nicht eintreten in die ersten Eigeborenen. 26. Als die Schweißgeborenen die Eigeborenen hervorbrachten (die androgyne dritte Menschheit), die zweifältigen, die mächtigen, die starken mit Knochen, da sprachen die Herren der Weisheit: „Nun werden wir schaffen.“ 27. Die Dritte Menschheit wurde das Vahan (Träger) der Herren der Weisheit. Sie schufen Söhne von Wille und Yoga durch Kriyâshakti schuf sie dieselben, die Heiligen Väter, Vorfahren der Arhats....

Strophe VIII

28. Aus den Schweißtropfen, aus dem Rückstande der Substanz, aus Stoff von toten Körpern von Menschen und Tieren des vorhergehenden Rades (der dritten Runde) und aus abgestoßenem Staube wurden die ersten Tiere (der jetzigen Runde) hervorgebracht. 29. Tiere mit Knochen, Drachen der Tiefe, und fliegende Sarpas (Schlangen) wurden den kriechenden Dingen hinzugefügt. Die, welche kriechen auf dem Boden, bekamen Schwingen. Die, mit den langen Hälsen im Wasser wurden die Ahnen der Vögel der Luft [dies wird heute auch wissenschaftlich bestätigt]. 30. Während der Dritten (Menschheit) wuchsen die knochenlosen Tiere und veränderten sich; sie wurden zu Tieren mit Knochen, ihre Chhayâ wurden (ebenfalls) dicht.

31. Die Tiere trennten sich zuerst (in Männchen und Weibchen). Sie begannen sich zu begatten. Der zweifältige Mensch trennte sich (sodann) auch. Er (der Mensch) sagte: „Laßt uns wie sie, laßt uns vereinigen und Geschöpfe erzeugen.“ Sie taten es.... 32. Und jene, welche keinen Funken hatten (die Schwachköpfigen, s. Sloka 24), nahmen ungeheure weibliche Tiere zu sich. Sie erzeugten mit ihnen stumme Rassen. Stumm waren sie selber (die Schwachköpfigen). Aber ihre Zungen lösten sich. Die Zungen ihrer Nachkommenschaft blieben schweigend. Ungetüme brachten Sie hervor. Eine Rasse von krummen, mit rotem Haare bedeckten Ungetümen, die auf allen Vieren gingen (das „fehlende Glied“ der Anthropologen). Eine Stumme Menschheit, damit die Schande nicht offenbar werde.

Strophe IX

33. Als sie dies (die mit den Tieren begangene Sünde) sahen, da trauerten die Lhas (die Söhne der Weisheit), welche nicht Menschen gebildet hatten (sich geweigert haben zu schaffen), und sagten: 34. „Die Amânasa (die Gemütlosen) haben unsere zukünftigen Wohnungen verunreinigt. Dies ist Karma. Laßt uns in den anderen wohnen. Laßt uns sie besser belehren, damit nicht schlimmeres geschehe.“ Sie thaten es.... 35. Da wurden alle Menschen mit Manas (Gemüt) begabt. Sie sahen die Sünde der Gemütlosen. 36. Die vierte Menschheit entwickelte die Sprache. 37. Die einen (Androgynen) wurden zwei; desgleichen alle die lebenden und kriechenden Dinge, welche noch eins waren, Riesenfische, Vögel und Schlangen mit Schalenköpfen.

Strophe X

38. So brachte, zwei um zwei, in den sieben Zonen, die Dritte Menschheit die Vierte hervor; die Sura wurden A-Sura (die Götter wurden Nicht-Götter). 39. Die Erste (Menschheit), in jeder Zone, war mondfarben (Gelbweiß); die Zweite gelb wie Gold; die Dritte rot; die Vierte braun, welche schwarz wurde vor Sünde. Die ersten sieben menschlichen Schößlinge waren alle von einer Farbe (im Anfange). Die nächsten sieben (Zwischenstufen dieser Menschheit) begannen (ihre Farben) zu vermischen. 40. Da wuchsen die Dritte und die Vierte (Menschheit) voll Stolz in die Höhe. „Wir sind Könige (wurde gesagt); wir sind die Götter.“ 41. Sie nahmen Weiber, die schön anzusehen waren. Weiber von den gemütlosen, den schwachköpfigen. Sie brachten Ungetüme hervor, bösartige Dämonen, männliche und weibliche, auch Khado, mit beschränkten Gemütern. 42. Sie erbauten Tempel dem menschlichen Körper. Den männlichen und den weiblichen verehrten sie. Da wirkte das dritte Auge nicht mehr.

Strophe XI

43. Sie (die Lemurier) bauten große Städte. Aus seltenen Erden und Metallen erbauten sie dieselben. Aus den ausgespieenen Glutmassen (Lava), aus dem weißen Steine der Berge (Marmor) und aus dem schwarzen Steine (der unterirdischen Feuer) verfertigten sie ihre eigenen Bilder, in ihrer Größe und Gestalt, und verehrten sie. 44. Sie (die Atlantier) machten große Bildnisse, neun Yatis hoch (siebenundzwanzig Fuß [8,50 m]), in der Größe ihrer Körper. Innere Feuer hatten das Land ihrer Väter (Lemurier) zerstört. Das Wasser bedrohte die Vierte (Menschheit). 45. Die ersten großen Wasser kamen. Sie verschlangen die sieben großen Inseln. 46. Alle heiligen (Menschen) gerettet, die unheiligen vernichtet. Mit ihnen die meißten der großen Tiere, entstanden aus dem Schweiße der Erde.

Strophe XII

47. Wenige (Menschen) blieben übrig. Einige gelbe, einige braune und schwarze, und einige rote blieben übrig. Die Mondfarbigen (vom ursprünglichen göttlichen Stamme) waren dahingegangen für immer. 48. Die Fünfte (Menschheit), entsprungen aus dem heiligen Stamm, verblieb; sie wurde beherrscht von den ersten göttlichen Königen. 49 …. den Schlangen, welche wieder herabstiegen, welche Frieden machten mit der Fünften (Menschheit), welche sie lehrten und unterwiesen....

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